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Freitag, 3. Oktober 2025
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Verschiedenes

Badische Weinprinzessin stellt Spendenaktion mit Hoheiten-Sekt vor
(c) Opfinger Winzer
 
Badische Weinprinzessin stellt Spendenaktion mit Hoheiten-Sekt vor
Freiburg. Längst ist der Tuniberg bei Freiburg ein geschätzter Ort für beste Produkte rund um Wein und Sekt. Kurz vor den Festtagen und für alle besonderen Gelegenheiten bieten die Opfinger Winzer einen ganz besonderen Tropfen an. Für die amtierende Badische Weinprinzessin Geraldine Liebs aus Freiburg-Opfingen wurde vom Weißburgunder extra trocken ein limitierter „Prinzessinnensekt“ mit Sonderetikett kreiert.

„Für mich ist der „Prinzessinnensekt“ eine große Ehre“, sagt Geraldine Liebs. „Ganz besonders freut es mich, dass mit diesem Sekt ein Spendenprojekt verbunden ist". Gemeinsam sammeln die beiden Badischen Weinprinzessinnen und ihre Weinkönigin sowie die sechs Bereichs-Weinprinzessinnen mit ihren jeweils eigenen „Hoheitenweinen“ Spenden für wohltätige Zwecke. Zur Neuwahl der nächsten Badischen Weinkönigin 2023/2024 werden dann die gesammelten Spenden an ein landwirtschaftliches Projekt am Kaiserstuhl, die Kinderstiftung Bodensee und die Lebenshilfe Baden-Baden/Bühl/Achern übergeben.

Gemeinsam mit Günter Linser, Vorstand der Opfinger Winzer eG, präsentiert Geraldine Liebs vor Ihrem Ortsschild die ersten Flaschen Sekt. Der „Prinzessinnensekt“ ist ab sofort im Weinhaus Opfingen zu den üblichen Öffnungszeiten erhältlich. Von dem Verkaufspreis von 9,80 Euro werden zwei Euro je verkaufter Flasche gespendet. Mehr Informationen dazu auch unter www.weinhaus-opfingen.de.

Das Bild zeigt die Hoheit bei der Präsentation des Sektes zusammen mit Günter Linser am Ortseingang von Freiburg-Opfingen.
(c) Opfinger Winzer
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Freiburg: „Stube“ wwurde feierlich eröffnet
Neues Kultur- und Vereinshaus fĂĽr St. Georgen

Gute Nachrichten für St. Georgen: Die „Stube“ wurde am Samstag, 10. Dezember, um 10.30 Uhr offiziell eröffnet. Oberbürgermeister Martin Horn betont: „Die Stube hatte schon immer eine große Bedeutung für St. Georgen. Umso schöner ist es, dass wir sie nun umfassend sanieren und wiedereröffnen konnten. Das war ein enormer finanzieller und personeller Kraftakt – danke an alle, die dazu beigetragen haben! Ich freue mich sehr, dass den Bürgerinnen und Bürgern und Vereinen in St. Georgen damit ein wunderbares neues Kultur- und Stadtteilzentrum zur Verfügung steht.“ Martin Horn konnte krankheitsbedingt leider nicht an der Eröffnung teilnehmen.

Seit 2019 wird an dem denkmalgeschützten Kultur- und Vereinshaus im Herzen des Stadtteils gearbeitet. Rund 8,5 Millionen Euro hat die Stadt in das gesamte Projekt investiert. Es ist eine grundlegende Sanierung, inklusive eines innovativen Energiekonzepts. Unter anderem wurde eine Pelletheizung und eine Fotovoltaikanlage auf dem Dach der ehemaligen Kegelbahn installiert. Eines der Highlights ist der Veranstaltungssaal, der in der ehemaligen Scheune entstanden ist. Außerdem gibt es in der Stube Vereinsräume, einen Raum für bürgerschaftliches Engagement, Gewerbeflächen und Platz für Gastronomie – ein Pächter für das Restaurant, den Gewölbekeller, das Café und den großen Biergarten wurde gefunden und hat den Betrieb bereits aufgenommen.

Vorausgegangen war eine Machbarkeitsstudie, Bürgerbeteiligungen, deren Ergebnisse in das Gesamtkonzept einbezogen wurden. 2018 musste das Projekt zunächst gestoppt werden, da die eingeholten Preise für Rohbau- und Erdarbeiten mit 40 Prozent weit über dem damaligen Budget lagen. Die Kostensteigerungen wurden analysiert, Einsparmöglichkeiten ermittelt und das Budget von 6,2 Millionen Euro auf 8,5 Millionen Euro erhöht. Hervorheben ist, dass für die energetische Sanierung zwei Millionen Euro aus Mitteln der Konzessionsabgabe der Badenova stammen, die hier zielgerichtet für kommunalen Klimaschutz eingesetzt wurden.

Der für die Liegenschaften und Finanzen zuständige Bürgermeister Stefan Breiter freut sich doppelt: „Mit der sanierten „Stube“ entsteht eine herausragende Infrastruktur für die Vereine und Menschen des Stadtteils und der nachgesteuerte finanzielle Gesamtrahmen wurde trotz aller Herausforderungen eingehalten. Eine umsichtige Planung, energetisch hohe Standards, die gute Zusammenarbeit und viel Engagement der Projektpartner, vieler ausführender Firmen und im Amt für Liegenschaften und Wohnungswesen haben trotz der Herausforderungen der Altbausanierung, pandemiebedingter Lieferkettenengpässe und veränderter Marktbedingungen, ständiger Veränderungen und Weiterentwicklungen im Projekt sowie trotz mehrerer Einsparrunden dazu geführt, dass das Kultur- und Stadtteilzentrum für St. Georgen jetzt eingeweiht werden kann.“

Übrigens, die „Stube“ in St. Georgen zeugt von der reichen Geschichte. Mitten im historischen Dorfkern gelegen, residierten hier seit 1574 der Vogt und das Ortsgericht. Von 1831 bis zur Eingemeindung 1938 war die Stube der Sitz des Bürgermeisters und des Rathauses von St. Georgen. Im Jahr 2016 hat der Gemeinderat, nach vorheriger Bürgerbeteiligung, dann endgültig beschlossen, dass das Stube-Areal saniert und zu einem Kultur- und Vereinshaus für St. Georgen umgebaut werden soll.
 
 

Buchtipp:
 
Buchtipp: "Kochen ohne Strom - Das Notfallkochbuch"
Die 50 besten Rezepte fĂĽr Alltag, Camping und Notfall
Mit wichtigen Tipps zu Stromausfall, Vorratshaltung, Wasserversorgung u.v.m.
herausgegeben vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)

Was tun, wenn nach einer Katastrophe der Strom zum Kochen ausfällt, frische Lebensmittel nicht verfügbar, aufgebraucht oder verdorben sind? Katastrophenhelfer*innen wissen: Vorbereitung ist die beste Vorsorge! Deshalb haben das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sowie wichtige Hilfsorganisationen einen großen Rezeptwettbewerb gestartet. Das Ziel war, kreative und krisentaugliche Gerichte zu sammeln: Die Zubereitung soll auch im Fall eines länger andauernden Stromausfalls möglich sein, wenn zugleich die Wasserversorgung ausfällt und frische Lebensmittel nicht mehr verfügbar sind. Aus über 500 eingereichten Vorschlägen wurden die besten 50 Rezepte ausgewählt und in diesem Buch zusammen mit vielen wichtigen Tipps und Infos von Expert*innen für die Bürger*innen aufbereitet. Ein Buch, das in keinem Haushalt fehlen sollte!

Verlag Bassermann 2021, 152 Seiten, € 9,99 [D], 9,99 [A] / SFr 14,50
ISBN: 978-3-8094-4515-9
 
 

 
Preisanpassung bei Imbissständen auf dem Münstermarkt Freiburg
Aufgrund der aktuell stark erhöhten Produktionskosten werden zwei Imbissbetriebe auf dem Freiburger Münstermarkt die Preise ihrer angebotenen Wurstwaren anpassen. Nachdem ein Großteil der Wurststände auf dem Münstermarkt bereits im Mai 2022 ihre Preise um circa 15 Prozent erhöht haben, ist dies nun die zweite Preisanpassung aufgrund der allgemeinen Kostensteigerungen von Energie und Lebensmitteln.

Die Preissteigerungen liegen bei den beiden Imbissständen zwischen 5 und 10 Prozent. Die aktuellen Verträge mit den Imbissbetrieben laufen seit 1. April 2022, die Bewerbungen für einen Standplatz auf dem Freiburger Münstermarkt sind allerdings bereits vor Beginn des Ukrainekriegs und der damit einhergehenden Steigerungen der Energie- und Lebensmittelpreise eingegangen. Auch die in der Bewerbung getätigten Angaben in Bezug auf das jeweilige Warenangebot können im Nachhinein nicht eigenmächtig von den Betrieben verändert werden. Da die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG (FWTM) als Veranstalterin des Münstermarktes auch weiterhin eine hohe regionale Qualität der auf dem Münstermarkt angebotenen Waren gewährleisten möchte, wurde der beantragten Erhöhung in Abstimmung mit der Stadt Freiburg zugestimmt.

Weitere Erhöhungen sollen bis einschließlich 2023 nicht erfolgen. Die weiteren Imbissbetriebe auf dem Freiburger Münstermarkt können ihre Preise im Rahmen der bereits genehmigten Preiserhöhung ebenfalls anpassen.
 
 

Genussmesse „Plaza Culinaria“
© FWTM / Sven Ketz
 
Genussmesse „Plaza Culinaria“
Vom 11. bis 13. November in der Messe Freiburg mit Starköchen und zahlreichen kulinarischen Highlights

Mit der Plaza Culinaria, die vom 11. bis 13. November 2022 in der Messe Freiburg stattfindet, bietet die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG (FWTM) wieder eine große Vielfalt an erlesenen Produkten und ausgesuchten Ausstellerinnen und Ausstellern rund um das Thema Kulinarik. Die Besucherinnen und Besucher dürfen sich in den Hallen 1 bis 4 sowie im Zentralfoyer und Foyer auf ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Highlights wie der Charity Night, dem „JRE Genussfestival“ mit Genuss-Pass oder dem Kochstudio freuen. Im Rahmen der „Food Rockerz“ begeistern Start-ups mit ihren innovativen Produkten und Fernweh kommt im neuen Themenbereich „Kulinarische Reisen“ auf, hier werden Reiseziele rund um das Thema Kulinarik präsentiert. Nicht zuletzt die Präsenz bekannter TV-Köche sorgt dafür, dass die Plaza Culinaria zu einem unvergesslichen Erlebnis wird. Für eine entspannte Atmosphäre ist in jedem Fall gesorgt: Es gibt extra breite Gänge und ausreichend Sitzmöglichkeiten, sodass in geselliger Atmosphäre und dennoch mit Abstand geschlemmt werden kann. Geöffnet hat die Plaza Culinaria am Freitag von 14 bis 22 Uhr, am Samstag von 10 bis 22 Uhr und am Sonntag von 10 bis 19 Uhr.
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MarktfĂĽhrer im Gutschein-Segment wirbt im ZDF
Martin Klempnow (c) Claudio Di Lucia
 
MarktfĂĽhrer im Gutschein-Segment wirbt im ZDF
Gutscheinbuch.de Schlemmerblock präsentiert Die Küchenschlacht im ZDF

Die Wormser VMG, Vertriebs-Marketing-Gesellschaft mbH platziert TV-Sponsoringtrailer vor bekanntem Wettstreit der Kochkunst im ZDF. Im November präsentieren die Rheinland-Pfälzer ihren Gastronomie- und Freizeitführer deutschlandweit als perfekte Geschenkidee. Prominente Stimme des Schlemmerblocks ist der Comedian und Schauspieler Martin Klempnow.

Das mittelständische Unternehmen VMG, Vertriebs-Marketing-Gesellschaft mbH aus der Nibelungenstadt Worms bemüht sich erstmalig mit einem Sponsoringtrailer um die Zuschauenden der beliebten Sendung Die Küchenschlacht im Zweiten Deutschen Fernsehen – denn welches TVFormat könnte hier besser zum Schlemmerblock passen. In der Vorweihnachtszeit präsentiert sich der Marktführer für Gutscheinhefte damit beim beliebtesten deutschen Fernsehsender. Mit Martin Klempnow leiht dabei ein Comedian, Schauspieler und Moderator Gutscheinbuch.de Schlemmerblock seine Stimme, der Bekanntheit durch Film, Fernsehen und Radio erlangte.

Die Küchenschlacht, die montags bis freitags von 14:15 Uhr bis 15:00 Uhr ihren festen Sendeplatz im Nachmittagsprogramm des ZDF hat, ist ein Erfolgsformat des deutschen Fernsehens. Die Erstausstrahlung erfolgte 2008 und seitdem werden wöchentlich fünf Folgen präsentiert. In über 14 Jahren Laufzeit sind mehr als 3.000 Sendungen mit kleineren Änderungen, Highlights und Specials entstanden. Das Grundkonzept ist stets ein Wettstreit der Kochkunst: Mehrere Teilnehmende präsentieren Gerichte, um die Gunst der Juroren zu erlangen. Am Ende winken Preisgelder, die immer wieder auch wohltätigen Zwecken gespendet werden.

Martin Klempnow bekannt als die Stimme des kleinen Hungers, Müller Milchreis und Yello Strom sowie aus Musikvideos der deutschen Punk-Pop-Band Die Ärzte. Später übernahm er Rollen im Theater und in Fernsehserien wie Die Bergretter, Comedysendungen wie Switch reloaded und die heute-show. Mit seiner fiktiven Figur Dennis aus Hürth tourt er mit seinem Comedy-Solo-Programme durch Deutschland. „Als Synchronsprecher und Parodist kann ich in viele prominente Charaktere schlüpfen. Umso mehr erfreue ich mich, hier dem Schlemmerblock meine Stimme geben zu dürfen und damit allen die perfekte Weihnachtsgeschenkidee zu präsentieren“, plaudert Martin Klempnow auch etwas aus dem Nähkästchen.

Mit dem neuen Spot präsentiert der deutschlandweite Marktführer für 2:1 Gastronomie- und Freizeitgutscheine zwischen Herbst und Adventszeit den Gutscheinbuch.de Schlemmerblock und arbeitet so daran, seine fast 20-jährige Erfolgsgeschichte seit der Fusion mit der Kuffer Marketing GmbH fortzuschreiben. Dabei stellt der Sendeplatz vor einer werktäglich ausgestrahlten und prominent besetzten Sendung einen großen Schritt Richtung Erfolg dar: „Heute vertreiben wir über 1,5 Millionen Schlemmerblöcke jährlich in 190 Regionen. Mit unserem so beliebten Produkt ermöglichen wir allen Schlemmerblock-Besitzenden auch zukünftig, trotz Preiserhöhungen im Lebensmitteleinzelhandel, in Bezug auf Nebenkosten etc., nicht auf genussvolle Momente und schöne Erlebnisse verzichten zu müssen. Und diese sind doch gerade zu Weihnachten die perfekte Geschenkidee.“ berichtet Jens Helmer, Leiter Marketing, Presse & Kooperationen der VMG, Vertriebs-Marketing-Gesellschaft mbH.
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Kartoffelchips: Superknusprig bis hoch schadstoffbelastet
Kartoffelchips im PrĂĽflabor (c) Stiftung Warentest
 
Kartoffelchips: Superknusprig bis hoch schadstoffbelastet
Insgesamt 25 Produkte hat die Stiftung Warentest untersucht, darunter Kartoffel- und Stapelchips sowie Kartoffel-Snacks. Sie fanden dabei viele Knabbereien mit auffälligen Schadstoffgehalten. Acht Produkte schneiden insgesamt gut ab, fünf mangelhaft. Unter den Testverlieren sind nur Marken- und Bio-Chips.

Kartoffelchips sind in Scheiben geschnittene Knollen, die in Öl frittiert werden. Stapelchips und Kartoffelsnacks werden ebenfalls frittiert, bestehen aber aus Teig, dessen Basis Kartoffelmehl und -stärke ist. Geschmacklich am überzeugendsten fanden die Tester die Kartoffelchips Krosse Kerle – super knusprig, aromatisch, vielfältig gewürzt und noch dazu mit dem geringsten Fett- und Salzgehalt.

Neben Knabberlust gab es für das Test-Team aber auch jede Menge Schadstofffrust. Vier Produkte sind wegen zu hoher Schadstoffbelastung mangelhaft, darunter die Chips von Youtuber CrispyRob, die den Richtwert für Acrylamid um fast das Doppelte überschreiten. Auch Pringles – der Platzhirsch unter den Stapelchips – gehören wegen sehr hoher Belastung mit Mineralölkohlenwasserstoffen (Mosh) zu den Testverlierern. Akute Magen-Darm-Beschwerden riskiert, wer einen zu hohen Gehalt an Glykoalkaloiden aufnimmt. Das sind Pflanzengifte, die sich vor allem in der Kartoffelschale befinden. In zehn Produkten ist der Gehalt bauchschmerzverdächtig.

Ob Chips aus GemĂĽse oder HĂĽlsenfrĂĽchten eine gesĂĽndere Alternative sind sowie die ausfĂĽhrlichen Testergebnisse finden sich in der November-Ausgabe der Zeitschrift test und unter www.test.de/kartoffelchips.
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Ein gesegneter Landstrich
Basilika St. Peter und Paul auf der Reichenau (c) TMBW / Raatz
 
Ein gesegneter Landstrich
Große Kunstschätze, Weinbau und eine lebendige Spiritualität tragen zum Reichtum am Bodensee bei. Geprägt wurde die Region lange Zeit auch durch ihre vielen Klöster. Besuch auf der Insel Reichenau und in Salem

Diese Insel hat wirklich beides: eine fast schon mediterrane Leichtigkeit und eine große spirituelle und kulturelle Tiefe. Seit dem Jahr 2000 gehört die Klosterinsel Reichenau zum Weltkulturerbe der UNESCO. Und Gästeführer Uwe Anker ist überzeugt, dass es dabei nicht nur um die Architektur ihrer drei berühmten Kirchen geht, sondern auch um die bis heute gelebte Alltagskultur, die teilweise noch in der klösterlichen Tradition steht. Der Katholik ist auf der Reichenau aufgewachsen und kann sich ein Leben woanders gar nicht vorstellen. Als Pfarrgemeinderat, Chorsänger und Leiter des Bildungswerks engagiert er sich persönlich dafür, dass der Glaube lebendig bleibt. „Wir haben drei religiöse Inselfeiertage, die begangen werden“, erzählt er und ergänzt: „Im Mittelalter war die Reichenau eine Zeit lang das geistliche Zentrum des Heiligen Römischen Reichs.“

Seit einigen Jahren leben wieder Mönche auf der Insel

Das kann man sich nicht so recht vorstellen, diese vom Gemüseanbau geprägte Insel wirkt so klein und idyllisch. Man muss weit in die Vergangenheit reisen, um das besser zu verstehen: Im Jahr 724 gründete ein gewisser Pirmin auf der Insel Reichenau das erste Benediktinerkloster auf deutschem Boden. Seine Nachfolger wurden mächtige Kirchenmänner, hatten mitunter den Posten des Erzkanzlers des Reiches und des Erzbischofs von Mainz in Personalunion inne.

Drei eindrucksvolle Kirchen erbauten die Mönche auf der Reichenau – St. Maria und Markus in Mittelzell, St. Peter und Paul in Niederzell und St. Georg in Oberzell. Und jede von ihnen birgt einzigartige Kulturschätze wie die Heiligblutreliquie im Münster St. Maria und Markus, das Apsisgemälde aus dem 11. Jahrhundert in St. Peter und Paul oder den noch älteren riesigen Bilderzyklus mit Szenen aus dem Leben Jesu in St. Georg. Es macht Freude, mit Uwe Anker die klösterliche Vergangenheit der Insel zu erkunden, die seit ein paar Jahren auch wieder eine bescheidene Zukunft hat: Drei Benediktiner und zwei Schwestern sind auf die Reichenau gekommen. Sie leben in der kleinen Cella St. Benedikt und lassen mit ihren Stundengebeten und Gottesdiensten alte Traditionen aufleben.

Ein uralter Kräutergarten

Zwei Orte mag Uwe Anker besonders: zum einen den Aussichtspunkt Hochwart in der Inselmitte. Von dort genießt man wunderbare Blicke auf die Reichenau, kann bis zum Schweizer Ufer und bis nach Konstanz schauen. Außerdem gibt’s dort oben die Werkgalerie, die Kunst, Keramik und Kaffee ebenso anbietet wie schattige Plätze im Café-Garten. Zum anderen streift der gläubige Katholik und Naturmensch gern durch Strabos Kräutergarten, der ursprünglich schon um etwa 840 von einem Abt namens Walahfrid Strabo angelegt wurde. Strabos Kräutergarten ist so etwas wie der Archetyp eines klösterlichen Kräutergartens. Und in seinem Gedicht Hortulus erklärte der Abt die Wirkung der Heilpflanzen – es gilt als das erste Gartenbuch überhaupt. Der heutige Kräutergarten zwischen Münster und Bodenseeufer ist dem Original von einst nachgepflanzt und für Interessierte frei zugänglich.

Reichsabtei Salem

Wir fahren weiter ans nördliche Bodenseeufer und besuchen die einst mächtigste Abtei der Region: Kloster und Schloss Salem, erbaut ab 1134. 1802 übernahmen die Markgrafen von Baden im Zuge der Säkularisierung den Besitz, seit 2009 gehören weite Teile des Gebäudeensembles dem Land Baden-Württemberg. Dort erwartet Gäste erstaunlich viel Pracht und Prunk und ein weitläufiges Gelände mit einem wundervollen, barocken Hofgarten. Wenn man durch die langen Gänge mit den Bildnissen einstiger Kirchenmänner und durch den Prunksaal spaziert, dann fällt es schwer, sich Salem als strenges, von Arbeit und Gebet geprägtes Zisterzienserkloster vorzustellen. Die Anlage wirkt eher wie ein riesiges Schloss.

„Das liegt daran, dass dieser Ort hier in einer kalten Märznacht im Jahr 1697 eine riesengroße Katastrophe erlebte“, erzählt Schlossverwalterin Birgit Rückert. Ein Ofen überhitzte und explodierte, und bis auf die Wirtschaftsgebäude und die Kirche brannte in kürzester Zeit alles nieder. Glücklicherweise hielt das Münster den Flammen stand. Es gehört heute mitsamt seiner Inneneinrichtung zu den großen Schätzen Salems: 1285 begonnen, ist es nach Ulm und Freiburg der drittgrößte gotische Kirchenbau in Baden-Württemberg. Der Wiederaufbau des eigentlichen Klosters wurde nach dem Brand sofort in Angriff genommen, berichtet Birgit Rückert weiter. Aber mit der klösterlichen Bescheidenheit nahm man es nicht mehr ganz so genau, denn auch die Äbte von Salem waren mittlerweile wichtige Kirchenmänner. Das Kloster besaß riesige Ländereien, betrieb Obst- und Weinbau, bewirtschaftete Wälder und legte Fischteiche an. Die Landschaft rundum ist immer noch geprägt davon.

Feuerwehren von anno dazumal

Mönche wohnen in Salem heute keine mehr. Aber vieles erinnert an die damaligen Zeiten, zum Beispiel das Feuerwehrmuseum. Nach dem großen Feuer installierten die Zisterzienser auf Salem natürlich einen für damalige Zeiten hochmodernen Brandschutz – und der bildete den Grundstock für eine spannende und wertvolle Ausstellung mit historischem Katastrophengerät: Feuerlöschspritzen aus vier Jahrhunderten kann man dort besichtigen, alte Schläuche und Leitern ebenso wie die ersten Brandversicherungen. Neben diesem Spezialmuseum beherbergt Salem aber auch ein richtiges Klostermuseum, das die Geschichte des Ortes erzählt und seine wichtigsten Kunstschätze zeigt – es ist ein Standort des Badischen Landesmuseums. Besonderes Augenmerk verdient dort das berühmte Nachtbild von Bernhard Strigel für den Marienaltar.

Lernort fĂĽr Menschen aus aller Welt

Und wer zu guter Letzt doch noch Mönche sehen möchte, die in Salem einem ganz normalen, einfachen Klosteralltag nachgehen, der schaut auch noch im ehemaligen Speisesaal vorbei. Der riesige barocke Kachelofen dort zeigt Männer, die ackern, fischen, handwerken, in der Küche arbeiten und in der Bibliothek Bücher studieren. Auf dem Weg zum Refektorium kommt man übrigens auch am Wohntrakt der jungen Leute aus aller Welt vorbei, die in der Schule Schloss Salem leben und lernen. Das Internat hat 1920 unter anderem Max von Baden gegründet, längst ist es berühmt. So lebt eine wichtige klösterliche Tradition bis jetzt fort: Bildung zu fördern und zu leben.

INFO:

Mehr Informationen zu den Kulturschätzen am Bodensee findet man online
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