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Donnerstag, 25. April 2024
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Das Hotel Schloss Reinach blickt auf zehn Jahre positver Entwicklungen zurĂĽck
Millioneninvestitionen haben sich ausgezahlt: Umsätze und Zahl der Beschäftigten haben sich seither vervielfacht

Sanierung von rund 50 Zimmern steht als nächstes Projekt auf dem Programm

Etwas mehr als zehn Jahre sind vergangen, seit Hotelier René Gessler und seine Frau Beatrix nach beruflichen Stationen (unter anderem) in Australien, auf Hawaii und in Nordbaden das damals unter Insolvenzverwaltung stehende Hotel Schloss Reinach in Freiburg-Munzingen gekauft und aus seinem Dornröschenschlaf geweckt haben: Ein nahezu unrentabler Betrieb, rund 40 Beschäftigte und 60 Zimmer mit Sanierungsstau waren die Ausgangslage, erinnert Gessler sich.

Man habe „alles von null auf 100“ beschleunigt, um das Haus im laufenden Betrieb auf Vordermann zu bringen. Acht neue Klassik-Suiten für Gäste mit gehobenen Ansprüchen wurden in einem ersten Schritt im neuen Appartementhaus des Betriebs gebaut. Sämtliche Restaurants im Hotel, dessen Wurzeln als Gutshof bis ins 16. Jahrhundert zurück reichen, wurden vor und hinter den Kulissen saniert, mittlerweile verfügt das Hotel Schloss Reinach über fünf unabhängig voneinander arbeitende Küchen.

Im heutigen Sterne-Restaurant „s Herrehus“ wurden der Zehntkeller als Veranstaltungsraum und ein prächtiger Weinkeller eingerichtet, der Innenhof wurde neu gestaltet und gepflastert und vier moderne Blockheizkraftwerke wurden statt der vorhandenen maroden Heizung eingebaut. „Bis heute haben wir inklusive der Kaufkosten damals rund acht Millionen Euro investiert“, berichtet Gessler. Jahr für Jahr werden mindestens 60.000 Euro in den Gebäudeunterhalt gesteckt.

Mit dem Neuanfang ging auch ein personeller Umbau einher, berichtet Gessler rückblickend. „Wir hatten eine kleine eigene Mannschaft von sechs bis acht Leuten, die mit uns hier anfingen und unsere Philosophie von der Entwicklung teilten, die das Hotel nehmen sollte.“ Heute sind im Hotel Schloss Reinach (inkl. Aushilfen) rund 130 Menschen beschäftigt. Von der ursprünglichen Belegschaft im Haus ist jedoch bis heute lediglich ein Mitarbeiter an Bord geblieben. „Wir wollten das Haus schnell mit Leben füllen, und das hat auch gut geklappt“, berichtet René Gessler. Nicht jeder Mitarbeiter der ursprünglichen Mannschaft habe das hohe Tempo der Entwicklung mitgehen wollen. „In den ersten Jahren hatten wir jährliche Wachstumszahlen zwischen 20 und 30 Prozent.“ Bis heute haben sich seit 2007 die jährlichen Umsatzzahlen des Betriebs verdreifacht

Als Meilensteine nennt Gessler die Einrichtung eines ersten Wellnessbereichs und des komfortablen Frühstücksraums (2009), den Bau einer neuen Hotelhalle (2011) und vor allem die Erweiterung und den Neubau eines Teils des Hotels zwischen 2014 und 2016 mit der Erweiterung des Wellness-Bereichs u.a. um einen 25-Meter-Edelstahlpool und der Einrichtung von 18 neuen Zimmern. In diesen Zeitraum fallen aber auch der erste Guide Michelin Stern für Oliver Rausch und seine Arbeit im Restaurant „s Herrehus“ im Herbst 2014 als besonderer Schritt in der Entwicklung des Hauses und der Bau eines neuen Personalhauses für die Mitarbeiter des Hotels mit neun Wohnungen in Munzingen. „Dazu kommen noch weitere acht angemietete Personalwohnungen für unser Team hier im Ort“, erläutert Hoteldirektor Johannes Gessler.

Seit 2008 bereits hat sich das Hotel Schloss Reinach zudem einen Namen in der Freiburger Kulturlandschaft gemacht. „Damals hatten wir das erste Soul-Event unter freiem Himmel im Innenhof“, erinnert René Gessler sich. Kaum jemand habe damals an den Erfolg des Konzepts geglaubt, doch die Besucherzahlen hätten sich schnell vervielfacht, so dass die Konzerte mit der „Sweet Soul Music Revue“ und anderen Bands im historischen Innenhof des Hotels, aber auch der beliebte Käsemarkt und der stimmungsvolle Weihnachtsmarkt mit den Munzinger Vereinen bis heute fester Bestandteil im Jahresprogramm des Hauses geblieben sind: „Wir haben im vergangenen Jahr rund 90 eigene und 800 gebuchte Veranstaltungen im Haus beherbergt“, berichtet Gessler weiter.

Der jüngste Entwicklungsschritt, den Gessler und seine Familie gewagt haben, war im vergangenen Jahr der Bau der „Black Forest Lodge“ in Feldberg-Altglashütten: Auf den Grundmauern eines seit Jahrzehnten stillgelegten Klinikbetriebs sind dort für 3,5 Millionen Euro zehn Ferienwohnungen entstanden, die im Schwarzwald einen neuen Komfortstandard setzen und deren Belegung sich für das aktuelle Jahr bereits als sehr gut abzeichnet: „Weihnachten und Silvester sind schon zur Hälfte voll“, freut Johannes Gessler sich. Und auch die mittlerweile 98 Zimmer mit ihren rund 200 Betten im Hotel Schloss Reinach sind mit einer Auslastung von rund 75 Prozent deutlich über dem Freiburger Durchschnitt nachgefragt. Zeit also, das nächste Projekt in Angriff zu nehmen und rund 50 der Bestandszimmer des Hotels in naher Zukunft zu renovieren und den Bedürfnissen des Marktes weiter anzupassen.
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Eintrag vom: 09.03.2018  




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