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Freiburg bei ausländischen Gästen begehrt wie nie
Freiburgtourismus erreicht im ersten Halbjahr 2014 Vorjahresrekordniveau

Auslastung der Unterkünfte bleibt konstant, Bettenangebot in der Hotellerie wird in Zukunft wachsen

Im ersten Halbjahr 2014 verzeichnete der Freiburger Reiseverkehr, also die Summe aus Hotels, Gasthöfen, Pensionen, Campingplätzen und der Jugendherberge, über 580.000 Übernachtungen, davon 446.600 in den Sparte Hotels. Der Zuwachs liegt in der Hotellerie bei 0,2 Prozent. Im gesamten Reiseverkehr steht in der Statistik ein Minus von 2,9 Prozent, dieses lässt sich jedoch fast vollständig durch die Schließung der Polizeiakademie in 2013 aufgrund der Polizeireform erklären. Dadurch werden 40.000 Übernachtungen pro Jahr weniger vom statistischen Landesamt erfasst. Dies entspricht einem statistischen Minus von 2,85 Prozent.

Für FWTM-Geschäftsführer Bernd Dallmann zeigen die Zahlen vor allem eines: „Die sehr gute wirtschaftliche Entwicklung des Standorts Freiburg ist auch Motor für den Tourismus.“ Geschätzt liegt der Anteil der Geschäftsreisenden an den Hotelübernachtungen bei 65 Prozent. Das sind einerseits Kongress- und Tagungstouristen, aber auch Techniker, Kunden, Lieferanten oder Mandanten, die Firmen oder Institutionen in der Region besuchen oder Weiterbildungsangebote wahrnehmen. Für das Gesamtjahr 2014 prognostiziert die FWTM ein erneutes Erreichen der Übernachtungszahlen auf dem Vorjahresniveau von knapp 1,4 Millionen Übernachtungen.

Bei ausländischen Gästen begehrt
Mehr als erfreulich ist der sehr positive Trend des steigenden Ausländeranteils bei Ankünften und Übernachtungen: In der Freiburger Hotellerie wurden im 1. Halbjahr 2014 12,6 Prozent mehr Übernachtungen durch Gäste aus dem Ausland generiert als im 1. Halbjahr 2013. Im gesamten Reiseverkehr stieg die Zahl der Übernachtungen von Ausländern um 7 Prozent. Hiervon profitieren besonders auch Freiburgs Einzelhandel und die Gastronomie, denn, so Dallmann, „die Ausgaben ausländischer Gäste vor Ort sind im Durchschnitt deutlich höher als die inländischer Touristen.“

Herkunftsländer der Freiburg-Touristen
Die Top-Ten-Herkunftsländer der Gäste aus dem Ausland führt wie immer mit großem Abstand die Schweiz an mit einem dicken Plus von 20,1 Prozent, es folgen Frankreich und die USA, knapp gefolgt von Russland mit 10,8 Prozent plus. Auch die italienischen Nachbarn kamen verstärkt nach Freiburg (+12,6 Prozent). Auffällig sind die Zuwächse bei Übernachtungsgästen aus Spanien, die Platz 7 einnehmen und ein Plus von 44,5 Prozent verbuchten. Die Chinesen (Platz 13) holten wieder auf: 50,6 Prozent mehr Übernachtungen kommen aus dem Reich der Mitte.

Gerade in diesen beiden Märkten zeigt sich exemplarisch der Erfolg der Marketingbemühungen der vergangen Jahren: In Spanien wurden regelmäßig Info-Besuche bei Reiseveranstaltern, sogenannte „sales calls“, durchgeführt, Produktschulungen in Kooperation mit Catai-Tours in Madrid angeboten und im vergangenen Jahr war der große spanische Radiosender Radio Nacional de España mit dem Reiseprogramm ‚Nómadas‘ auf einer mehrtägigen Reportage in Freiburg unterwegs, auch die Auftritte mit dem SC Freiburg in Sevilla hatten positive Resonanz.

Über regelmäßige touristische Promotouren und Messeteilnahmen in verschiedenen chinesischen Städten, die Pflege der Kontakte zur mit Freiburg offiziell befreundeten Hafenstadt Qingdao und die große Nachfrage von chinesischen Delegationen nach umweltfachlichen Vorträgen wird der chinesische Wachstumsmarkt bearbeitet. Aber auch eher ungewöhnliche Anfragen erreichen Freiburgs Touristiker: So ist Anfang September ein chinesisches Blogger-Team vom „Foodies Club“ in Freiburg unterwegs – auf der Suche nach den kulinarischen Besonderheiten der Schwarzwaldhauptstadt über die per Webfilm berichtet werden soll. Neben Kirschtorten- und Käsekuchen-Backen stehen ein Besuch des Fressgässles, einer Brauerei und des Münstermarktes auf dem Programm. Dort wollen die Chinesen die Freiburger Tofu-Wurst probieren.

Modellstadt „Green City“
Zudem: Durch Freiburgs regelmäßige Präsenz auf den Intersolarmessen weltweit als auch durch das Label „Green City“ hat sich Freiburg als ökologische Vorzeigestadt weltweit einen Namen gemacht. Mit zwei neuen Vorzeigeprojekten, dem „Green Industry Park“ als erstem ökologisch optimierten traditionellen Industriegebiet und dem geplanten Green City Tower auf dem Güterbahn-Areal hat Freiburg die Weichen gestellt, auch weiterhin als ökologische Modellstadt weltweit Aufmerksamkeit zu gewinnen.

Schwarzwald Stadion
Ein weiterer Baustein der wachsenden Sichtbarkeit Freiburgs ist die Umbenennung des SC-Stadions in „Schwarzwald Stadion“. Der Schwarzwald ist eine der weltweit bekanntesten Urlaubsdestinationen mit hohen Sympathiewerten. Die Schwarzwaldhauptstadt Freiburg profitiert also von der Verbindung der Marken Schwarzwald und Freiburg. Bernd Dallmann: „Mit dem Namenssponsoring haben der Schwarzwald und Freiburg die Chance, die internationale Bekanntheit und Sympathie für die Marken weiter zu steigern, denn die Bundesliga zieht und erreicht derzeit weltweit 2,3 Milliarden Zuschauer.“

Auslastung an der Kapazitätsgrenze
Die Zimmerauslastung der Freiburger Kettenhotellerie lag im Gesamtjahr 2013 einer Hotelmarktanalyse von Colliers International zu Folge bei 76 Prozent und belegte damit hinter München und Hamburg bundesweit einen Spitzenplatz. Die Bettenauslastung hat sich laut statistischem Landesamt seit 2003 ebenfalls um mehr als 10 Prozentpunkte verbessert. Im ersten Halbjahr 2014 lag die Bettenauslastung konnte im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 0,5 Prozentpunkte zulegen.

„Die gute Auslastung zeigt“, so Bernd Dallmann, “dass Freiburg an seiner Kapazitätsgrenze angelangt ist“. Es ist deshalb nachvollziehbar, dass derzeit an vier Standorten Hotelneubauten diskutiert werden. In Planung sind ein Super 8-Hotel der Wyndham-Gruppe mit 200 Zimmern auf dem Güterbahn-Areal, ein Hampton by Hilton mit 175 Zimmern am gleichen Standort und ein Haus der Intercontinental-Gruppe mit 125 Zimmern auf dem Strabag-Gelände. Mit diesen dreien planen erstmals drei namhafte amerikanische Hotelketten eine Präsenz in Freiburg. Ebenfalls in Planung ist ein Motel One am Friedrichring mit 200 Zimmern.

Wenn alle vier derzeit diskutierten Projekte realisiert würden, entspräche dies einer deutlichen Steigerung des heutigen Zimmerangebots. Dallmann: „Genug Wachstumspotential bietet der attraktive Kongress- und Messestandort Freiburg mit seiner soliden Wirtschaftsstruktur. Wichtig ist jedoch eine gesunde und zeitlich entzerrte Angebotssteigerung. Aber die neuen Hotelketten werden auch zusätzliche kettentreue Hotelkunden mitbringen.“ Auch vor dem Hintergrund der frei werdenden Kapazitäten im Konzerthaus Freiburg durch die SWR-Orchesterfusion und ihren Bemühungen, zusätzliche Kongresse zu akquirieren, begrüßt die FWTM die Kapazitätssteigerung, denn heute kommt es durchaus vor, dass die von der Hotellerie zur Verfügung gestellten Kontingente nicht ausreichen, um große Kongresse und Messen für den Standort Freiburg zu gewinnen.

Innenstadtentwicklung
Wichtiger Fokus der nächsten Jahre wird die Erhaltung der Attraktivität der Freiburger Innenstadt sein. Hier gilt es, Frequenzrückgänge einzudämmen und den Herausforderungen des wachsenden Onlinehandels zu begegnen. Bernd Dallmann: „Einkaufen muss noch mehr zum Freizeitevent, zum Erlebnis werden. Damit rückt der Einzelhandel in den Fokus der Tourismusförderung. Ein konzertiertes Vorgehen aller Tourismusbeteiligten ist nötig.“ Zum Gesamtkonzept der Innenstadtentwicklung gehören auch eine Überprüfung der Beleuchtung der Innenstadt und der touristischen Highlights. Zudem wird derzeit gemeinsam mit der Architektenkammer ein Freiburger Architekturstadtplan erstellt. „Denn“, so Bernd Dallmann, „die Sichtbarkeit von Städten lebt von Spitzenarchitektur.“ Mit der Unibibliothek als neuem, markanten Gebäude hat Freiburg einen weiteren Schritt in Richtung höherer Sichtbarkeit gemacht.

Touristiker zu Gast
Touristisches Veranstaltungshighlight des zweiten Halbjahres: Vom 22. bis 24. Oktober 2014 ist Freiburg Gastgeber des Deutschen Tourismustags. Es handelt sich hierbei um die größte Fachtagung für die Akteure des Deutschlandtourismus. Die Tagungsteilnehmer sind mehr als 300 Tourismusexperten aus allen Regionen der Bundesrepublik: Vertreter aus Ministerien des Bundes und der Länder, Vorsitzende und Geschäftsführer touristischer Verbände, Organisationen und von Stadtmarketinggesellschaften sowie überregionale und regionale Medien und die touristische Fachpresse.

Ziele der Tourismusförderung
Vier Schwerpunktbereiche werden von der FWTM in der Tourismusförderung identifiziert: der traditionelle Städtetourismus, der Kongress- und Messetourismus, der Gesundheitstourismus sowie der Green-City-Fachtourismus.
 
Eintrag vom: 29.08.2014  




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