Nord- oder Südbaden – Wer hat am Ende die Nase vorn?
„Hier werden keine Klingen gekreuzt, das Visier kann offen bleiben“, betont Hotelier René Gessler, wenn es um das „Winzerduell Nordbaden vs. Südbaden“ am 26. Oktober in Schloss Reinach in Freiburg-Munzingen geht: Vier Weingüter treten zum Winzerwettstreit an, zwei davon aus Nordbaden, zwei aus dem Süden des Anbaugebietes. Exzellente Weine versprechen alle vier, sind sie doch alle Mitglieder im Spitzenverband VDP der Prädikatsweingüter. Doch bei näherer Betrachtung tun sich Unterschiede auf...
So ist der Kraichgau im Norden Badens vor allem als Rotweinregion der Vielfalt bekannt: Neben dem Spätburgunder gedeihen hier Sorten wie der Portugieser, der Schwarzriesling und der Lemberger, die nicht jeder Weinfreund gleich als „typisch badisch“ einstufen dürfte. Die beiden VDP-Weingüter Heitlinger und Burg Ravensburg in Tiefenbach und Sulzfeld bilden zusammen mit 90 ha Anbaufläche den größten ökologisch arbeitenden Weinbaubetrieb Deutschlands und setzen dabei den hohen Qualitätsanspruch des Weinmachers Claus Burmeister um, ökologisch produzierten Wein als Erlebnis erfahrbar zu machen: Alle Trauben werden von Hand gelesen, schonend und auf dem aktuellsten Stand der Kellertechnik verarbeitet und haben sich unter anderem im Segment der Rieslingweine, Lemberger und Burgunder und Auxerrois einen großen Namen gemacht.
Ebenfalls aus dem Kraichgau stammend und zu den besten Weingütern Deutschlands zählend, kann der Familienbetrieb Weingut Reichsgraf und Marquis zu Hoensbroech in Angelbachtal-Michelfeld auf mehr als 600 Jahre Familienwissen in Sachen Weinbau zurückgreifen, wenn es um die Produktion von überwiegend Burgundersorten auf einer Fläche von 15 ha geht. Moderne Trends wie Holzchips im Tank oder Barriquefässer sind in der Kellerwirtschaft genau so tabu, wie Erntemaschinen und Insektizide in den Reben. „Der Wein wächst im Weinberg“, so eine der Grundüberzeugungen des Betriebs, der vor allem für seinen Weißburgunder berühmt ist.
Und der Süden? Was kann der Kaiserstuhl so einer geballten Qualitätsoffensive entgegensetzen? Eine Menge! Das Vulkangebirge profitiert vom wärmsten Klima Deutschlands und ist das „klassische“ Burgunderland in Baden. Mit den VDP-Weingütern Heger und Stigler aus
Ihringen sind beim Winzerduell zwei der bekanntesten und sicherlich besten Weinproduzenten Deutschlands mit am Start, wenn es darum geht, dem Kraichgau geschmacklich die Stirn zu bieten. Das Weingut Heger, in dritter Generation als Familienbetrieb ganz vorn in der Spitze des Deutschen Weins beheimatet, wurde in diesem Jahr gleich zweimal vom Gault Millau und von Eichelmanns Weinführer mit dem Titel „Weingut des Jahres“ bedacht. Das hat Heger nicht allein seinem Können zu verdanken: Der Winklerberg in Ihringen, wo Joachim Heger seine Spitzenprodukte anbaut, gilt als Lage mit der Garantie für Spitzenweine, die bei Joachim Heger auch gern 18 Monate im Barrique liegen dürfen, bevor sie in die Flasche kommen. Auch das Weingut Stigler hat Reben unter anderem am Winklerberg stehen. Seit 1881 im Familienbesitz, verfolgt das Haus auf seinen 8,5 ha Rebfläche beim Weinbau die Philosophie „Wein ist Genuss und Muss!“ Andreas und Regina Stigler sagen von sich, dass sie nichts anderes tun, als ihre drei Vorgängergenerationen: Sie streben nach dem besten Produkt.
Womit für den Abend des Winzerduells in Schloss Reinach klar geworden ist: Der Genuss dürfte so oder so am Ende den Sieg davon tragen. Dafür wird nicht zuletzt auch das 5-Gänge-Menü sorgen, das Küchenchef Oliver Rausch und seine Garde präsentieren werden.
Reservierungen für das „Winzerduell Nordbaden vs. Südbaden“ (98,- € pro Person incl. 5-Gänge-Menü und Weine) am 26. Oktober 2013 um 20.00 Uhr in Schloss Reinach werden unter der u. g. Adresse gern entgegen genommen. |